Tarmo Kunnas

Politik als Prostitution des Geistes
Eine Studie über das Politische bei Nietzsche

Was dachte Nietzsche über die diversen politischen Ideologien, die praktische Politik seiner Zeit und über das Politische im allgemeinen? War er selbst überhaupt “politisch³? Wie ist heute zu diesen Fragen seine Wirkungsgeschichte zu beurteilen?
Für den großen Denker kristallisierte sich im Laufe seines Schaffens der rein demagogische Charakter der ­ stets interessengeleiteten ­ Politik heraus: “Die Absicht auf die Massen zu wirken, ist gegenwärtig allen politischen Parteien gemeinsam: sie alle sind genötigt, der genannten Absicht wegen, ihre Prinzipien zu großen Al-fresco-Dummheiten umzuwandeln und so an eine Wand zu malen." Das Buch kritisiert mit vielen Zitaten aus Nietzsches Werk die ideologiebestimmte Rezeption des Denkers und führt sie zurück auf den literaturwissenschaftlichen Kern.

PC-PDF mit der ISBN 978-3-942318-21-1

EPUB mit der ISBN 978-3-942318-26-6

MOBI mit der ISBN 978-3-942318-34-1

Rezension aus NEUE ORDNUNG 1/2017

„Das Politische bei Nietzsche

Bücher über Friedrich Nietzsche, mittlerweile zu einer Art Modephilosoph aufgestiegen, haben inzwischen ein kaum mehr überschaubares Ausmaß angenommen. Literaturwissenschaftler, Philosophen, Psychologen, Intellektuelle von links und rechts schrieben und schreiben über ihn, der abwechselnd von Anarchisten, Faschisten und nahezu jedem anderen politischen Lager für sich beansprucht wurde und wird. Im Brienna Verlag erschien nun mit „Politik als Prostitution des Geistes" eine überarbeitete Studie aus dem Jahre 1982, die sich speziell mit dem Begriff des Politischen bei Nietzsche auseinandersetzt. Mit Tarmo Kunnas, einem 1942 in Finnland geborenen Professor für Literaturwissenschaften, hat sich ein Fachmann der Thematik gewidmet, der unter anderem auch über Drieu la Rochelle und Martin Heidegger publizierte.

Kunnas analysiert Nietzsches verschiedene Schaffensphasen, seine politischen Ansichten und seine Rezeption durch verschiedene politische Strömungen und Denkrichtungen. Gerade letzteres spielt eine große Rolle in dem Buch, versucht Kunnas doch immer wieder - aus seiner Sicht - mißverstandene Ansichten und Aussagen zu korrigieren. Der Aufbau ist durch seine dialektische Herangehensweise eine der Stärken der Studie, auch seine Quellenarbeit weiß zu überzeugen. Kunnas kann deutlich machen, wie Nietzsche auf die großen Themenfelder seiner Zeit - Sozialismus, Nationalismus, Militarismus und Demokratie - reagiert hat und welche ...“